des Grossen Rates
EDU neu im Präsidium des Grossen Rates
47 Jahre nachdem Werner Scherrer als erster EDU-Grossrat gewählt wurde und 19 Jahre nachdem die EDU eine eigene Fraktion bilden konnte, wurde zum ersten Mal eine Vertreterin der EDU-Fraktion in das Präsidium des Grossen Rates gewählt. Katharina Baumann erzielte dabei ein Spitzenergebnis.

Artikel 20 des Gesetzes über den Grossen Rat schreibt vor, dass bei der Zusammensetzung des Ratspräsidiums der Fraktionsstärke ange- messen Rechnung zu tragen ist. Lange Zeit galt die Regel, dass die drei stärksten Fraktionen pro Legislaturperiode einen Einsitz im Präsidium beanspruchen konnten, während sich die anderen Fraktionen abwechseln mussten. In den letzten Jahren kam es allerdings durch politische Kräfteverschiebungen zunehmend zu Unklarheiten und Diskussionen, welche Fraktion Anspruch hat.

Umso erfreulicher war es für uns, dass der Vorschlag der EDU-Fraktion, Katharina Baumann für das zweite Vizepräsidium zu nominieren, von keiner Fraktion bestritten wurde. Alle Parteien anerkannten, dass auch der EDU dieses Amt zusteht. Mehrere Fraktionssprecher betonten die Einzigartigkeit des politischen Systems der Schweiz, das selbst der kleinsten Fraktion Mitsprache und Verantwortung im Ratspräsidium ermöglicht – ein Ausdruck gelebter Machtteilung.

Das Wahlverhalten des Rates unterstrich diesen Konsens eindrücklich: Katharina Baumann erhielt 149 von 152 Stimmen – ein sehr deutliches Zeichen der Anerkennung. Katharina engagierte sich in den letzten Jahren parteiübergreifend, sachlich und glaubwürdig in zahlreichen politischen Dossiers. Sie geniesst im Rat breite Wertschätzung. Wenn alles nach Plan verläuft, wird sie im Juni 2027 zur Gross- ratspräsidentin gewählt – und somit zur höchsten Bernerin.
- Jakob Schwarz, Fraktionspräsident